Keller aufräumen: Eine Anleitung in 9 Steps und weitere Tipps
Nie war weniger so viel mehr. Minimalismus ist nicht nur einer der stärksten Einrichtungstrends, sondern zieht sich als Bewegung durch fast alle Bereiche eines modernen Lifestyles. Clean Eating, setzt auf einfache Rezepte und unbehandelte Lebensmittel, Clean Beauty auf Pflegeprodukte ohne unnötige Zusatzstoffe. Kommt nun Clean Living? Oder ist der Trend schon da?
Nie war weniger so viel mehr. Minimalismus ist nicht nur einer der stärksten Einrichtungstrends, sondern zieht sich als Bewegung durch fast alle Bereiche eines modernen Lifestyles. Clean Eating, setzt auf einfache Rezepte und unbehandelte Lebensmittel, Clean Beauty auf Pflegeprodukte ohne unnötige Zusatzstoffe. Kommt nun Clean Living? Oder ist der Trend schon da?
Warum Du den Keller (dringend!) aufräumen solltest
Marie Kondo, wird für’s Aufräumen gefeiert wie ein Popstar. Die Autorin des Buches „The Magic of Cleaning“ hat den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf getroffen und einen Hype ausgelöst auf den ihre Anhänger gewartet zu haben scheinen. So wie es aussieht haben wir alle zu viel von allem und damit alle das Bedürfnis Ballast loszuwerden.
Das wahre Leben beginnt nach dem Aufräumen.
Marie Kondo
Ob sich dieser einfache aber dennoch geniale Satz auch auf das Leben übertragen lässt sei dahingestellt. Im Keller lässt er sich direkt umsetzen. Überlege mal: Warum hast Du die Skiausrüstung, wenn Du seit 1998 nicht mehr auf der Piste warst? Und wenn Du stattdessen hier eine kleine Sauna einrichten könntest? Oder warum stehen hier Berge an Blumentöpfen rum, wenn Du gar keinen grünen Daumen hast? Und stattdessen den Platz für Dein neues Rennrad nutzen könntest?
Um herauszufinden, was wir wirklich brauchen, müssen wir das loslassen, was wir eben nicht brauchen.
Marie Kondo
Des einen Trash ist des anderen Treasure. Wichtig ist also nur, dass Du für Dich entscheidest was wichtig ist. Behalte unbedingt die Dinge an denen Du hängst. Aber werde alles los was Du nicht brauchst, was nur noch Platz einnimmt und Dir keine Freude bereitet.
Danach kannst Du den neu gewonnen Platz nutzen, um ihn mit Dingen, Hobbies und Erinnerungen zu füllen, die umso mehr Freude machen. Die Vorfreude auf den neuen Hobbykeller, ein Kunstatelier, ein Home Gym oder einfach nur einen top organisierter Waschraum, ist der beste Motivator, um endlich Aufzuräumen.
Also nichts wie los. Beginnen wir gleich mit dem unordentlichsten Raum: Let’s Kondo your Keller.
Endlich ein schöner Keller: Aufräumen mit System
Wenn Du nun genauso planlos ausmistest, umräumst und neu einrichtest wie Du bisher planlos gehortet hast, dann kannst Du sehr bald wieder von vorne anfangen.
Step 1: Dir überlegen wie Du den Keller am liebsten nutzen würdest.
Mit Deinem neune klaren Ziel und der Vision von Deinem neuen Keller vor Augen geht es nun an die Planung. So kannst Du alles Notwendige was Du für die einzelnen Steps brauchst schon vorab organisieren, wie zum Beispiel ein großes Auto, um Müll zu transportieren, oder Kisten und Regale, die Du erst einkaufen musst.
Step 2: Dir einen Plan zurechtlegen.
Wir haben einen groben Leitfaden zusammengestellt, der sich in den meisten Kellerräumen anwenden lässt. Bediene Dich aus den folgenden Punkten und passe die Liste an Deinen Keller an.
Die Steps lassen sich übrigens genauso auf dem Dachboden umsetzen.
Step 3: Keller entrümpeln – die Vorbereitung
Nimm Dir ein Zeitfenster vor und packe das Projekt dann ohne Umwege und Ausreden an. Gehe jeden einzelnen Gegenstand der in Deinem Keller rumsteht, -liegt, -hängt durch, und ordne ihn einer der folgenden Kategorien zu:
- Behalten
- Spenden
- Verkaufen
- Wegwerfen
Wenn Du Dir, bei dem ein oder anderen Teil, nicht ganz sicher sein solltest, dann helfen die folgenden Fragen bei der Entscheidung:
- Welchen persönlichen Wert hat der Gegenstand für Dich? Ist es ein emotionaler? Brauchst Du ihn?
- Warum behältst Du ihn? Kannst Du einen Grund nennen?
- Ist er bei einem Familienmitglied besser aufgehoben? Gibt es jemanden dem der Gegenstand gehört, oder der Ihn braucht?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du ihn verwenden wirst?
- Handelt es sich ein Stück, das seinen Wert steigern und in Zukunft Gewinn bringen könnte?
- Würde jemand anders Geld dafür bezahlen?
- Kannst Du jemand anderem damit helfen?
- Ist der Gegenstand den Platz wert, den er wegnimmt?
Noch ein Tipp: Frag Freunde und Familie nach Hilfe. Ihr werdet euch gegenseitig motivieren, jemand Außenstehendes kann einen Blick auf deine Ansammlung werfen, Du kommst zügiger voran und Du findest vielleicht direkt schon Abnehmer für manche Teile.
Sind alle vier Haufen voll und der Keller leer, dann lass nicht locker. Alles, was weg kann kommt sofort zum Wertstoffhof oder in den Müll. Deine Spenden gibst Du auch direkt ab und was Du verkaufen möchtest lädst Du gleich ins Netz hoch oder packst es für den nächsten Flohmarkt schon mal ein.
Deshalb hast Du dir vorher einen Plan gemacht, damit Du nach dem Entrümpeln sofort handlungsbereit bist und das aussortierte Gerümpel sofort loswerden kannst.
Step 4: Keller putzen
Jetzt hast Du freie Bahn zum Staubsaugen, Spinnweben entfernen, Putzen, Wischen, sogar um zu streichen. Nutze die Gelegenheit den leeren Raum gründlich zu reinigen. So schnell und easy wie jetzt wird es später nicht mehr klappen.
Step 5: Entscheide Dich für praktische Regalsysteme
Nun kommt es darauf an, was Du in Zukunft aus Deinem Keller machen willst. Für einige Dinge wird er bestimmt immer noch Aufbewahrungsort bleiben. Aber je nachdem was und wie viel davon verstaut werden soll, brauchst Du ein passendes Regalsystem.
Hast Du viel Kram, der in Kisten verteilt trocken und sicher verstaut werden muss? Dann ist ein Standregal mit unterschiedlich angeordneten Fächern optimal. Wenn Du Sportausrüstung, wie Räder, Ski oder vielleicht spezielle Dinge wie ein Surfboard abstellen musst, dann plane dafür genügend Platz ein. Für viele solcher größeren Gegenstände gibt es Hängesysteme, die alle Geräte platzsparend unterbringen.
Ähnlich ist es, wenn Du Putzutensilien oder Gartengeräte verstauen musst. Entscheide Dich immer erst dann für ein Regalsystem, wenn Du weißt, was Du darin alles einräumen willst. Vielleicht brauchst Du eine Kleiderstange? Oder Haken an der Wand? Einen möglichst hohen geschlossenen Schrank? Oder ein offenes Regalsystem?
Ein extra Tipp, den Du in jedem Fall beherzigen solltest: Auch, wenn Du einen Wassermelder haben solltest, verstau alle Gegenstände mindestens 3 cm über dem Boden. Wasserfeste Behälter dürfen direkt auf den Fußboden. Alles andere sollte auf Latten oder Paletten stehen. So bleiben Deine Sachen belüftet und nehmen keinen Schimmel oder Muffelgeruch an. Falls es doch mal zu einem Wassereinbruch kommen sollte, kannst Du Deine Sachen noch retten.
Passende Produkte mit System findest Du hier:
Step 6: Kauf Aufbewahrungsmöglichkeiten
Egal wofür Du Deinen neuen Stauraum nutzen willst, wichtig ist nur: Zusammen kommt was zusammen gehört.
Sobald Du ausgemistet hast erhältst Du einen Eindruck davon wie viel Platz Du in Zukunft noch zur Aufbewahrung nutzen wirst. Zudem weißt Du nun ob Du Kleidersäcke oder Kisten brauchst, wie viele und wie groß sie sein müssen.
So bekommt alles seinen Platz. Willkürlich hingestellte lose Gegenstände sorgen schnell wieder für Chaos. Wenn Du jedem Teil einen Platz in einer Kiste, einem Sack, an einem Haken oder in einem Regal zuweisen kannst, dann wirst Du Dein neues System lange halten können.
Bedenke bei den Aufbewahrungsmöglichkeiten außerdem, dass sie Deine Sachen vor Feuchtigkeit, Pilzen, Gerüchen und Insekten schützen sollen. Boxen und ähnliches sollten verschließbar sein und wasserabweisend.
Passende Produkte zur Aufbewahrung findest Du hier:
Schritt 7: Passende Beleuchtung installieren
Dunkle Kellerräume sind nicht nur gruselig, sondern vor allem unübersichtlich. Zu einem aufgeräumten Keller gehört auch, dass er gut genug ausgeleuchtet ist, sodass Du alles was Du dort aufbewahrst schnell und problemlos finden kannst.
- Der Klassiker: Wer etwas abstellen muss, parkt es dort wo es hell ist. So werden Regale einseitig überlastet und nie der ganze Stauraum in einem Raum ausgenutzt.
- Die Lösung: Eine oder mehrere großzügig verteilte Leuchtstoffröhren, die den ganzen Raum bis in die letzte Ecke erhellen. So wirst Du später nie lange im Dunkeln nach der Kiste mit dem Weihnachtsschmuck suchen müssen.
Schon während dem Aufräumen und Ausmisten brauchst Du gutes Licht. Ohne wirst Du sehr viel langsamer vorankommen. Vorübergehend ist eine Arbeitslampe aus dem Baumarkt eine tolle Alternative, um den Raum Stück für Stück zu beleuchten.
Wenn Du den neu gewonnenen Platz in Deinem Keller für ein Hobby umfunktionieren möchtest, lohnt es sich natürlich in eine gemütlichere Beleuchtung zu investieren. Wenn Du Dich hier länger aufhalten möchtest, dann brauchst Du nicht nur helles praktisches, sondern auch angenehmes Licht.
Passende Produkte zur Beleuchtung findest Du hier:
Schritt 8: Was kommt wohin
Du bist alles losgeworden, was Du nicht brauchst. Du hast dafür Aufbewahrungssysteme und –produkte besorgt, die Du tatsächlich brauchst. Nun geht es ans Organisieren und Einräumen.
Du kannst Dich an zwei Leitsätzen orientieren, die wir weiter oben schon angerissen haben:
- Zusammen kommt was zusammen gehört.
- Alles bekommt einen Platz.
Nur um ein Beispiel zu nennen, ist es extrem sinnvoll alles, was mit Weihnachten zu tun hat, gemeinsam in einer (oder zwei bis drei) Kiste aufzubewahren. So hast Du, sobald die Weihnachtsstimmung Dich packt alles griffbereit.
Genauso kommt alles zusammen, was Du im Frühling brauchst, um Deine Terrasse oder Deinen Garten aus dem Winterschlaf zu holen.
Sportgeräte werden alle in der gleichen Ecke verstaut. So sparst Du Dir unnötige Wege und langes Suchen.
Kisten, Boxen und Kleidersäcke, sind besonders praktisch, wenn sie transparent sind. Mit einem Blick erkennst Du dann, was sich dahinter verbirgt und musst nicht in mehrere Boxen schauen bis Du diese gefunden hast, nach der Du suchst. Trotzdem lohnt es sich, diese übersichtlichen Aufbewahrungsteile zusätzlich noch zu beschriften. Ein gut leserliches Label auf jedem von ihnen wird es auch für alle, die nicht beim Aufräumen dabei waren, möglich machen sich einen schnellen Überblick zu verschaffen.
Nun kommen alle Dinge, die Du häufig nutzt, nach vorne, auf Augenhöhe und in Griffweite. Der Rest kann weiter hinten oder ganz oben abgestellt und aufgehängt werden.
Schritt 9: Feng Shui im Keller?
Oh ja! Oh ja! Die fernöstliche Lehre von der Raumenergie besagt nämlich: Entrümpeln tut der Seele gut. Im Feng Shui steht der Keller für das Unterbewusstsein des Menschen. Das Bild ergibt absolut Sinn. Im Unterbewusstsein staut sich alles an, was wir nicht an der Oberfläche zeigen. Genauso nutzen wir auch den Keller. Hier spielt sich vieles ab, was wir wegschaffen, abschieben und loswerden wollen. Solange, bis der Raum überquillt. Daher lohnt es sich eine Ordnung in den Keller und ins Unterbewusstsein zu bringen. Du musst Dich nur ein mal mit allem auseinandersetzen, was Du hier angestaut hast. Danach fühlst Du Dich befreit.
Dabei geht es nicht darum, wie Du Deine Regale ausrichtest oder wo sperrige Gegenstände stehen sollen. Wichtig ist, dass die Ordnung im Keller Ruhe einkehren lässt.
Fazit: unsere 23 besten Tipps zum Keller aufräumen auf einen Blick
Nach dieser ganzen Aufräumarbeit kannst Du Dich als erstes Deinem Projekt widmen und den Keller zu dem Raum machen, den Du Dir wünschst.
Damit er in Zukunft nicht wieder zu voll wird, halte Dich immer an die hier anfangs gestellten Fragen. Willst Du etwas in den Keller räumen, muss dieses Teil erst die Fragen überstehen, dann erst darfst Du es einräumen. Und zwar dort einsortieren, wo es später wieder gefunden werden kann.
Nun kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Trotzdem habe ich noch eine Quick Check Liste für Dich, mit den wichtigsten Tipps und Tricks auf einen Blick:
- Überlege vorher, wie Du den Keller nutzen möchtest.
- Arbeite in Wellen, je nach Größe des Kellers und Grad der Unordnung. Zum Beispiel kannst Du am Samstag Ausmisten und am Sonntag putzen und streichen. Oder Du nimmst Dir mehrere Wochenenden Zeit dafür.
- Mache ein Vorher-Foto von dem Chaos.
- Organisiere den Abtransport der aussortierten Sachen.
- Lege schon mal Accounts in online Portalen an, wo Du Sachen verkaufen möchtest. Oder finde raus, wann der nächste Flohmarkt stattfindet.
- Recherchiere nach Spendenstellen, die Möbel, Geschirr, Kleidung, Garten- oder Sportgeräte annehmen.
- Lege einen Termin zum Ausmisten fest und halte ihn kompromisslos ein.
- Die sperrigsten Dinge müssen zuerst gehen.
- Sortiere nach dem Vier-Gruppen-Prinzip: Müll, Spende, wird verkauft, bleibt.
- Arbeite im Zweifel mit unseren Fragen oder der einen wichtigsten Frage: Was habe ich von diesem Teil?
- Rechne mit einer extra Kiste nur für Erinnerungsstücke mit emotionalem Wert.
- Hole Dir Hilfe beim Ausmisten.
- Nutze den leergeräumten Platz zum Putzen.
- Investiere in sinnvolle Aufbewahrungssysteme.
- Alles bekommt einen Platz.
- Zusammen kommt was zusammen gehört.
- Beschrifte sämtliche Kisten, Boxen, Taschen und Säcke.
- Kategorisiere nach Nutzen oder saisonal.
- Alles, was selten gebraucht wird, kann nach hinten, muss aber geschützt verpackt werden.
- Sorge für gute Beleuchtung.
- Wenn Du schon mal im Baumarkt bist, kaufe auch Rauchmelder.
- Entflammbare Dinge solltest Du übrigens lieber in der Garage lagern.
- Vergiss nicht ein Nachher-Foto von Deinem neuen Keller zu schießen.